Saitensack (violin, viola solo)

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LP Edition Telemark


Marburg, 2014



Leipzig, 2016


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Connections
Edition Telemark
Experimentelle Musik
Stephan Wunderlich
Michael Barthel
René Bastian
Hans-Leo Rohleder
Rolf Langebartels
SKOP Frankfurt

9. Dezember 2023: Sprechprunk - Saitensack

Festival für experimentelle Musik München

Live video (Spontanes Tacet von 13:50 bis 17:20!)

17. August 2023: Sprechprunk - Saitensack

"Begehungen" im Palais Lichtenstein

Live video vernissage

Edition telemark in Zeitschrift TheWire May 2023

Hans Essel, Saitensack

HR2 Sendung über Edition Telemark (14. April 2018)

  4′  Intro Saitensack

In Memoriam Hans Leo "Jacky" Rohleder
(*1940 ✝2021)



13. November 1998, Kunstfabrik Arheilgen, Darmstadt
Zum Begriff des Exerimentellen: BlueStripes





München, 12. Dezember 2020: Saitensack (vla)

Festival EXPERIMENTELLE MUSIK München




München, 1. August 2018: Sommerwerkstatt

Saitensack Rondo II für Viola Solo:

  20′  Live audio recording
      Live video recording

Leverkusen, 16. Juni 2018: Struppig Tanzen

Saitensack Rondo I für Viola Solo:

  20′  Live audio recording
      Live video recording

Kunstfabrik, 12. Mai 2018: Extern/Intern

12. Mai 2018: Sprechprunk - Saitensack

  41′  Live audio recording
      Live video recording




Michael Barthel (Leipzig): Sprechkonzert
Hans Essel (Darmstadt): Saitensack (vl, vla)

In Barthels Sprechstücken ist die Verortung Thema. Orte, die betreten wurden, die betreten werden wollen oder nicht betreten werden können. Orte der Liebe, der Freundschaft, des miteinander leben in ökonomischen Verhältnissen. Immanent ist den Texten die unterschiedliche Perspektive auf die Begrifflichkeiten Schutz, Zuflucht, Heimat. Die Vermengung dieser Bereiche mit der Sprache selbst, die innerhalb dieser Zustände und Verhältnisse existiert, bildet die Essenz vom

S p r e c h p r u n k.

Mit Essels

S a i t e n s a c k

betritt man gleichsam ein abgeschlossenes Hochtal. Verschlungene Pfade führen durch Gestrüpp, Unterholz. Dann wieder öffnen sich Lichtungen, und die Zeit steht still. Plötzliche Katarakte stürzen, dunkles Brausen, man entkommt in flirrende Luft, liebliche Bächlein plätschern.

Saitensack und Sprechprunk im Gegenspiel, keins des anderen Untermalung, aber neuer Kontext. Unterirdisch treffen sich extreme Klangpositionen.

Michael Barthel (* 1977 Ostberlin) lebt seit 2001 in Leipzig. Seit 1994 beschäftigt er sich mit experimenteller Musik, seit 2010 mit Sprech- und Textkompositionen.
Hans Essel (* 1948 Herzfeld) lebt seit 1983 in Darmstadt. Neben anderen Langzeitprojekten experimenteller Musik entwickelt er seit 1994 den Saitensack für Solovioline/Solobratsche.


Video Clips


2016 Zwickledt, 3 min sequence violin

  3 min sequence viola

Introduction

  Saitensack is an evolving new way to play the violin or viola. Is it music? The instruments are neither modified nor amplified. Essel develops an imagination that playing the violin means: the violin plays. Consequently the violin is played in a way that the violin plays. Strings are not pressed by fingers but rather damped. Only by bowing the strings are excited to complex free vibrations (no regular flageoles). Sounds come up from the violin itself with associations to illion pipes with cracking and breaking like yodel. The emergence of the sond is only influenced by the energy of the bowing but happens unpredictably.

Saitensack is kind of a dynamic state oscillating around the border between noise and tone, from very quiet to very loud. The origin of tones out of the noise is the focus investigating in the very begin of tones. Saitensack in a way zooms into the very character of string instruments.


Android: hold finger on tile

Bei Saitensack handelt es sich um die Entwicklung neuer Spielweisen (Musik?) auf Geige oder Bratsche. Die Instrumente sind weder präpariert noch verstärkt. Essel entwickelte die Vorstellung, daß Geigenspiel heißt: die Geige spielt. Also wird die Geige so gespielt, daß die Geige spielt. Die Saiten werden nicht gegriffen, sondern gedämpft. Durch spezielle Bogentechnik werden sie zu Eigenschwingungen angeregt (keine Flageolets!). Es enstehen dudelsackartige Klänge, deren Umschlagen auch an Jodeln erinnert. Ausschließlich durch die Bogenführung wird die Klangentstehung beeinflußt, die ansonsten dem Zufall, bzw. der Geige überlassen ist.

Saitensack bezeichnet also eher einen dynamischen Zustand. Das Spiel besteht darin, auf der Grenze, an der aus dem Geräusch heraus die Töne springen, entlang sich zu bewegen von extrem leisen bis zu extrem lauten Zuständen. Es ist also nicht das Ziel, möglichst reine Töne zu erhalten, sondern vielmehr die Entstehung der Töne aus dem Geräusch. Somit könnte man es auch unendliche Vergößerung des Einschwingvorgangs bei Streichinstrumenten nennen. Saitensack wäre dann die extremste Darstellung des elementaren Wesens von Streichinstrumenten.